"Zur Hochzeit einen fetten Ochsen, ein fettes Schwein und eine Tonne Bier."

„In vergilbten Blättern fanden wir eine interessante Aufstellung über die Aussteuer einer jungen Bauerntochter, die einem Bauern die Hand zum Lebensbunde reichte. Der Ehevertrag ist um 1780 von beiden Verlobten unterschrieben und trägt auch die Unterschrift von Zeugen und er mußte von der zuständigen Behörde genehmigt werden.

Das bare Geld scheint zu dieser Zeit noch sehr sparsam gewesen zu sein und war dementsprechend von großem Wert. Der Brautvater versprach seiner Tochter einen Brautschatz von 400 Reichstalern in Geld. An Vieh erhielt die Braut zur Aussteuer: ein Pferd, ein Säugefüllen, drei Kühe, drei Rinder, sechs Schweine, 20 Schafe, sechs Stock Bienen und sechs Bier-Eimer Honig. An Korn: Zwei Molt Roggen, zwei Molt Buchweizen und zwei Molt Hafer. Ferner einen landesüblichen Brautwagen. Zur Hochzeitsfeier einen fetten Ochsen, ein fettes Schwein, zwei Schafe, sechs Himten Roggen und eine Tonne Bier. Der Bräutigamm übernahm die Verpflichtung, seine liebe Braut zu sich in seinen Hof zu nehmen. Es wurde dabei die Regel verabredet: “Längst Leid, längst Gut“, das heißt, der Längstlebende bleibt der Erbe des zuerst verstorbenen Ehegatten.

Die stattliche Aussteuer läßt erkennen, daß die bäuerlichen Verhältnisse sich offenbar schon wieder in guter Vermögensanlage befanden, obwohl zu der Zeit der siebenjährige Krieg eben überwunden war.“