Insektenhotels, eine Heimat für kleine Tiere

Von Horst Jäcker

Etwa 600 verschiedene Wildbienenarten kennen wir hierzulande. In vielen Farben und Größen teilen sie ihren Lebensraum mit den Menschen. Manche in Schwärmen, andere wiederum führen ein einsames Leben. So gibt es Bienenarten, die keinen Staat bilden, wie die domestizierte, zum Haustier gezüchtete, Honigbiene.

Diese Insekten benötigen nur ein oder mehrere Löcher in trockenem Holz, Lehm oder anderen natürlichen Materialien. Weil sie aber nicht selbst bohren können, benutzen sie alte Käferfraßgänge in Hölzern. Der Ordnungssinn des Menschen lässt aber solche kleine Refugien immer mehr verschwinden. Hier hat der Rehmer Heimatverein Abhilfe geschaffen und drei Insektenhotels in Rehme und Babbenhausen aufgestellt. Solch eine Unterkunft, für die fleißigen Helfer im Garten, muß nach Süden ausgerichtet und mit Lochsteinen, Schilf, Lehm und Obstbaumscheiben ausgefüllt sein. Darin bietet es zahlreichen Arten Unterschlupf, in Löchern zwischen drei und acht Millimetern. Die Solitärbienen tragen Pollen rein, legen dazu ein Ei und verschließen den Gang. Später schlüpft die Larve, lebt von dem Pollen und fliegt als fertiges Insekt aus. Ist das Insektenhotel erst mal richtig ausgetrocknet, wird es in jedem Sommer wieder zum Anziehungspunkt für viele sechsbeinige Gehilfen der Gärtner. Sie sorgen für das Bestäuben vieler Obstsorten und für das Vertilgen von Schädlingen.

Am Heimathaus in Rehme, Auf dem Köppen, steht inzwischen eine der Insektenwände. Aufgebaut und eingerichtet wurde das gute Stück von den Heimatfreunden Karl – Friederich Witte und Karl – Heinz Rottwilm. Für den richtigen Anstrich, mit umweltfreundlicher Farbe, ohne chemische Lösungsmittel, sorgte der Heimatfreund und Malermeister Hermann Birkholz. Otto Spethmann hatte die fleißigen Rehmer Helfer bei Ihrer Arbeit, zur besten Zufriedenheit mit Gutem aus Rehmer Schlachtung beköstigt.

Am Heimathaus kann in den kommenden Jahren das Leben der fliegenden Helfer im Garten aus nächster Nähe beobachtet werden.

Die Fotos zeigen: Insektenhotels in Rehme und auf dem Triebscheiderhof