Um neben den Betrieben in Babbenhausen und an der Mindener Straße auch in Bad Oeynhausens Südstadt präsent zu sein, baute das Autohaus Jäcker an der Ecke Weser – Rolandstraße eine Aral – Tankstelle, in der auch ein kleiner Servicestützpunkt für die Marke Opel einrichtet wurde. Mehrere Gründe waren Anlaß, sich davon recht bald wieder zu trennen. Diese waren: Die Erkenntnis, dass ein gut ausgebauter Betrieb an einem Platz leichter zu führen ist. Dann mehrte sich die Zahl der nächtlichen Einbrüche. Hinzu kamen ständige Personalprobleme und, dadurch, daß die Tankstelle auf einem Erbbaugrundstück stand, stiegen die Kosten langfritig ständig. Da kam das Angebot der Aral zum richtigen Zeitpunkt, die Anlage zu einem recht guten Preis zu erwerben.
Foto 1: Aral – Tankstelle an der Weserstraße im Bau.
Foto 2: Luftaufnahme der Aral Tankstelle Weserstraße Ecke Rolandstraße. Hier ist das damals völlig unbebaute Umfeld zu sehen.
Es heißt wörtlich in einem Brief der Mitarbeiter anlässlich des 25 jährigen Jubiläums im Autohaus Jäcker & Grotefeld: “Durch viel harte Arbeit und großes unternehmerisches Können war es Walter Jäcker und Wilhelm Grotefeld gelungen, trotz harter Rückschläge der Kriegsjahre, nicht nur den Anschluß an die Zeit zu finden, sondern ihr vielleicht sogar um einiges voraus zu eilen, so wie sie es ihr Leben lang getan haben. Heute nach 25 Jahren, wo ihre Unternehmen in Bad Oeynhausen und Minden insgesamt 125 Menschen Arbeit und Brot geben, ist ihnen derer und der Dank ihrer Angehörigen gewiß. Gerne wollen wir hoffen, dass beide bei bester Gesundheit noch lange ihren Firmen mit ihrer ganzen Kraft und ihrem guten Rat vorstehen! Ihr Tun möge auch in Zukunft unter folgendem Leitwort stehen:
Leben ist ein stetig schreiten,
ist ein ewiges Gescheh’n,
Stille stehn’ heißt: “Rückwärts schreiten,
rückwärts schreiten untergehn!”
Unterschrift: Die Mitarbeiter des Autohauses Jäcker & Grotefeld.
Fotos: Das waren noch angenehme Preise für neue Autos im Jahre 1962
Im Jahre 1960 bezog das Autohaus Jäcker & Grotefeld einen neuen Betrieb in Rehme an der Adam – Opel – Straße, der später immer weiter ausgebaut wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Walter Jäcker die Geschäftsführung schon an seine Söhne Walter und Horst übertragen. Die Hauptgründe der Umsiedlung des Betriebes von Babbenhausen nach Rehme waren die geringen Expansionsmöglichkeiten und die ständigen Querelen mit den Behörden wegen der Zufahrten zum Betrieb. Die Nähe der Autobahn gab den Behörden immer wieder Anlässe dem Autohaus Schwierigkeiten wegen der Zufahrten zu bereiten.
Foto 1 und 2: Betrieb Rehme
Foto 3: Betrieb Bad Oeynhausen
An der Adam – Opel – Straße wurden Ausstellungsräume, eine Autolackiererei, eine hochmoderne Direktannahme, eine Prüfstation des Vereins zur Überwachung von Kraftfahrzeugen und ein großes Ersatzteillager gebaut.
Foto 1: Walter Jäcker jr. , Walter Jäcker sen. und Horst Jäcker
Foto 2 und 3: Horst Jäcker mit seinem Opel 1, 2 l Cabriolet Baujahr 1932. Der Wagen ist nach wie vor fahrbereit und im Familienbesitz
Dem Wunsche Wilhelm Grotefelds zu folgen und die Betriebe Bad Oeynhausen und Minden zu trennen, war wenig weitsichtig. Schon zu dieser Zeit war zu erkennen und es gab auch Vertragshändler, die das schon erfolgreich praktizierten, dass die sichere Zukunft von Autohäusern nur gewährleistet war, wenn man sich großflächig zusammen schloß, um so größere Stückzahlen an Neuwagen zu vermarkten. Nach der Trennung hieß der Bad Oeynhausener Betrieb dann Autohaus Jäcker.
Das Foto zeigt: Wilhelm Grotefeld, Herr Mengel von der Adam Opel A.G. und Walter Jäcker
Zu dieser Zeit wurde durch den Ausbau der Mindener Straße der Betrieb dort abgerissen und auf den dahinter liegenden Grundstücken neu erbaut. Die Abbrucharbeiten begannen im Jahre 1968. Am 12. Juli 1969 wurde der dreigeschossige Neubau fertig gestellt. Wenn die gesamte Abwicklung auch sehr viel Zeit und Mühe kostete, so waren alle Beteiligten bei der Einweihung sehr zufrieden, denn nun standen dort Verkaufsräume und eine Tankstelle nach neusten Erkenntnissen für das Opel – Haus zur Verfügung. Die immer schon beengten Einfahrten zur Mindener Straße 2a konnten ein paar Jahre später, durch den Kauf des Bad Oeynhausener Schlachthofes, verbessert werden. Zu diesem Zweck wurde das Gebäude dieser städtischen Einrichtung, in dem die Aufenthaltsräume und die Freibank waren, abgerissen.
Foto: Dieses Gebäude des ehemaligen Schlachthofes wurde abgerissen. Dadurch wurden die Parkmöglichkeiten verbessert
Fotos 1 – 3: Aus dem ehemaligen Schlachthof ist inzwischen ein kleiner Industriepark geworden. Auf dem gesamten Jäckerschen Gelände gibt es jetzt ein Autohaus, eine Tankstelle, einen Autovermieter, ein Fachgeschäft für Berufskleidung, einen Hersteller von Werbeanlagen und einen Baumaschinenverleiher.
Die restlichen Gebäude wurden saniert und gewerblich vermietet. Vorteilhaft war es ab jetzt auch, dass man den Betrieb von der Eidinghausener Straße, über die Straße Zum Gradierwerk, anfahren konnte.
Foto 1 und 2: Im Jahre 1985 besuchte der Generaldirektor der Adam Opel A.G. Ferdinamd Beickler das Bad Oeynhausener Opelhaus, um sich für eine angenehme Zusammenarbeit zu bedanken.
Foto 3: undendienstberater Ewald Junk, Automobilverkäufer Karl Gießelmann, Bauunternehmer Otto Beelmann, Heizungsbaumeister Werner Vogt und Werkstattmeister Karl Kütemeier
Nach dem Tode von Walter Jäcker jr. im Jahre 1994 wurde sein Sohn, der Rechtsanwalt Dr. Walter – Hubertus Jäcker, zusammen Horst Jäcker Gesellschafter in dem Bad Oeynhausener Unternehmen. In den letzten Jahren verkaufte das Autohaus Jäcker ca. 1000 neue Opel Automobile und hatte ca. 100 Mitarbeiter.
Inzwischen hatte man von Minden aus einen Betrieb in Bückeburg gebaut, von Bad Oeynhausen aus eine Filiale in Hessisch Oldendorf eröffnet und dazu hatte Jäcker & Grotefeld die Opel – Marktverantwortung für Rinteln und Lübbecke übernommen. Das Mindener Autohaus wurde inzwischen von Wilhelm Grotefelds Tochter Elke, zusammen mit ihrem Ehemann Peter Knoll und Jochen Koch, einem verdienten, langjährigen Mitarbeiter, weiter geführt. Im Gewerbegebiet in Porta Westfalica wurde ein äußerst moderner Automobilbetrieb erbaut, der neben den Fahrzeugen mit dem Blitz auch Saab – Automobile vertreibt.
Foto: Nach 1945 wurden sehr oft spezielle Aufbauten nach Kundenwünschen hergestellt, weil das Angebot an Lastwagen nur sehr klein war. Dazu lieferten die Hersteller das Chassis mit oder ohne Haus. Dieses Bild zeigt Horst Eikmeier aus Oberbecksen bei der Überführung eines Opel Blitz 1 3/4 to.
In einer Zeit der Konzentration der Automobilhandelsunternehmen beschlossen Horst und Dr. Walter – Hubertus Jäcker, das Bad Oeynhausener Unternehmen an die Corsmann Gruppe in Herford zu übergeben. Der Name Jäcker verschwand, seitdem ist dies, neben vielen anderen Autohäusern des Unternehmers Reiner Metz, Opel Corsmann ( www.corsmann.de ) Die Immobilien blieben dabei im Jäckerschen Familienbesitz. Den Betrieb in Hessisch – Oldendorf übernahm Opel Taubert in Hameln.
Foto: Der Jäcker – Betrieb in Hessisch – Oldendorf / Niedersachsen
Wenig später kam auch Grotefeld & Co zur Corsmann – Gruppe. Dort blieb aber der traditionsreiche Name Grotefeld & Co erhalten. Heute sind diese Betriebe zusammen ein wichtiger Stützpunkt der Adam Opel A.G. Wenn auch in fast allen Häusern jetzt auch andere Fabrikate angeboten werden, so ist die Marke mit dem Blitz aus Rüsselsheim, Bochum, Eisenach, Polen und Spanien, auch nach über 70 Jahren, der wichtigste Umsatzträger der gesamten Corsmann – Gruppe.
„Nach der Insolvenz der Firma Corsmann und der gesamten Metz – Gruppe endete auch der Mietvertrag, den Jäckers mit Herrn Metz geschlossen hatten. Danach musste dafür gesorgt werden, daß alle Gebäude vernünftigen Nutzungen zugeführt wurden. Das ist inzwischen, mit großem finanziellem Einsatz, passiert. In den Jäcker – Immobilien haben viele Mieter aus allen möglichen Branchen ordentliche Betriebsräume gefunden.“
Foto 1 zeigt: Reinhold Meßner, zusammen mit Walter und Horst Jäcker bei einem Besuch in Bad Oeynhausen.
Foto 2: Der Betrieb Adam – Opel – Straße liegt direkt an der Weser, kurz vor dem “Weser – Werrekuß
Am 6. Januar 2007 feierten bei bester Gesundheit zwei sehr verdiente Mitarbeiter des ehemliagen Autohauses Jäcker ihren 80. Geburtstag. Das waren Ewald Junk (rechts) aus Vlotho und Fritz Pönnighaus (links) aus Bad Oeynhausen – Lohe. Beide haben an entscheidenden Stellen an der guten Entwicklung von Opel Jäcker mitgewirkt. Ewald Junk als Meiter im Kundendienst und Fritz Pönninghaus als Leiter des Teilelagers. Wenn heute das Ersatzteillager von Opel Corsmann zu den größten und leistungsfähigsten Centren dieser Art in Deutschland zählt, so hat Fritz Pönnighaus den Grundstein dazu gelegt.”
Horst und Walter Jäcker wünschen Ewald und Fritz noch viele schöne Jahre und freuen sich immer wieder über Treffen und Gespräche mit solchen Ehemaligen.