Der Gastwirt Eickhoff aus Dehme schloß am 27. Juli 1865 mit dem Amtmann von Sothen und dem Vorsteher Dammermann einen Pachtvertrag für das Dehmer Revier. Der Preis betrug 39 Taler. Dieser Jagdpächter übertrug alle Pflichten und Rechte aus diesem Vertrag im Jahre 1877 an den Ökonomen A. Horstmann aus Rehme. Eickhoff gab an, daß er, wegen Krankheit, die Jagd nicht „exerzieren“ könne.
Ab 1880 waren drei Herforder Jäger, Dr. Märker, der Kaufmann Wilhelm Münter und Georg Höpken, Jagdpächter in Dehme. Deren Nachfolger wurde der Holzhändler Wilhelm Uhe aus Rehme. Später wurden Carl Saher, Wirt des „Rehmer Dorfkruges“ und Wilhelm Mölling als Mitpächter in die Dehmer Jagd aufgenommen. Uhe bekam den Zuschlag nicht nur, weil er Meistbietender war, sondern auch, weil er als Jagdpächter sehr beliebt gewesen war. Später wurden Ernst Fiege aus Dehme und Siegfried Salomon aus Dehme Mitpächter. Wirtschaftliche Schwierigkeiten sorgten dafür, daß im Jahre 1917 der Amtsinspektor Niederfeld und der Sparkassenrendant Wobker in den laufenden Vertrag einsteigen konnten.
Salomon war im Jahre 1925 verstorben. Daraufhin klagten Uhe und Fiege, bis zum Landgericht in Bielefeld, gegen die Entscheidung, Niederfeld und Wobker zu Mitpächtern zu machen. Das ging soweit, daß es Zeiten gab, zu denen in Dehme die Jagd ruhte. Man sprach offen über „Schiebereien“.
1934 wurde Dehme neu verpachtet. Die Höchstbietenden waren Niederfeld, 320 Mark, Dr. Wilke, Vennebeck 360 Mark und der Dentist Robert Gösser, Bad Oeynhausen. Gösser erhielt den Zuschlag. Der Bürgermeister des Amtes Rehme hatte gegen Gösser größte Bedenken. Er sprach von tätlichen Angriffen gegen einen Polizeibeamten. Es wurde berichtet, daß Gösser dem Kommissar Weber fast einen Finger abgebissen hätte, leichtfertig mit der Waffe umginge und in der Schonzeit gejagt habe. Gösser wurde trotzdem Pächter in Dehme und nahm den „Heilkundigen“ Hohkamp entgeltlich im Dehmer Revier auf. Dieser schoß im Dehmer Berg eine Ricke, ohne diesen Abschuß innerhalb von 3 Tagen der Polizei zu melden. Diese Straftat und andere Verfehlungen machten eine Neuverpachtung notwendig. Niederfeld und der Landwirt und Badewärter Peitzmeier übernahmen Dehme für 350 Mark. Weitere Angebote lagen von Otto Pfeiffer, Ernst Schwarze, Fritz Schröder und Heinrich Uhe vor. Nachdem Peitzmeier sein Gebot zurück nahm, benannte Niederfeld Ernst Scharze als Mitpächter. Schwarze ist in Dehme auf einem Hochsitz plötzlich verstorben. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Bruno Schwarze. Viele Jahre war, nach Wilhelm Oberdiek, Günter Gießelmann ein sehr beliebter Jagdpächter in Dehme. Heute sind Friedhelm König und sein Jagdfreund Bartel Jagdpächter in Dehme.
Foto 1: Mit Rehbock vor der Jagdhütte Ernst Schwarze.
Foto 2: Heinz Niederfeld
Foto 3: Bruno Schwarze
Foto 1: Rudi Rodinger
Foto 2: Kurt Pnetersmeier
Foto 3: Wilhelm Clamor Friedhelm König