Als das Eidinghausener Revier im Jahre 1870 an Dr. Hermann für 36 Thaler verpachtet wurde, stand folgender Vermerk im Pachtvertrag: ..nicht zum Jagdbezirk gehören die Flächen des Gutes Ovelgönne.“ Also war Ovelgönne damals eine Eigenjagd. 1894 wurde dieses Jagdrecht aufgehoben und die Flächen wurden der Gemeindejagd Eidinghausen hinzugefügt.
Die Jagd wurde im Jahre 1921 zum Preis von 250 Mark an Heinrich Röhmeier, den Gastwirt Wilhelm Clamor und den „Haussohn“ Richard Brandt verpachtet. Im Jahre 1925 schrieb der Amtmann Bastert dem Eidinghausner Jagdvorsteher Backs, daß er den Pachtpreis auf Angemessenheit überprüfen solle, da für das wesentlich kleinere Revier Werste, 450 Mark bezahlt würden. Hinzu käme auch noch, daß das Wild in Werste durch den Flugplatz stark gestört würde. Daraufhin erklärten sich die Pächter freiwillig bereit, ab sofort 500 Mark Jagdpacht zu bezahlen.
Foto 1: Heinz Südmeier, Hermann Osterloh und Willi Schäffer
Foto 2: Wilh. Schumacher und Otto Pfeiffer
Foto 3: Gustav Bartling und Hermann Osterloh
Das Foto zeigt: Eckhard Schäffer und Horst Jäcker
Interessant sind folgende Vermerke in der Eidinghausener Jagdakte. Da heißt es wörtlich: „Der Jagdvorsteher Backs verpachtete die Jagd vom 1. April 1934 bis zum 31. März 1943 an Peitzmeier und Richard Brand. Von der Verpachtung ausgeschlossen blieb die so genannte „Ahe“, eine in der Nähe der Weserhütte, auf dem rechten Werreufer gelegene Fläche, von etwa 40 Morgen, die vom Revier Rehme umschlossen und durch die Werre von Eidinghausen abgetrennt war. Auf Bitten der Rehmer Jäger wurde diese Enklave der Rehmer Jagd zugeschlagen. 1952 wurde die Jagd Eidinghausen an Richard Brand, Otto Pfeiffer und Wilhelm Schumacher verpachtet. Die bisher der Rehmer Jagd zugeschlagene Fläche wurde dabei nicht erwähnt. 1954 wurde die Jagdgenossenschaft vom Rehmer Pächter Heinrich Niedermeyer an die damalige Abmachung erinnert. Daraufhin wurde diese Enklave, bis zu seinem Tode, wieder von Heinrich Niedermeyer bejagt.“ Die beiden Enklaven, auf Eidinghausener und auf Rehmer Seite, waren durch die Verlegung der Werre entstanden. Nach derr „Werreregulierung“ nannte man den Unterlauf des Flusses auch „Salzwerkskanal“. Das Gewässer wurde damals begradigt, um Salz Kohle und sonstige Materialien mit Kähnen nach „Neusalzwerk“, dem späteren Bad Oeynhausen, zu bringen und Salz abzufahren
Foto 1 + 2: Bärbel Eggersmann, Walter Jäcker, Birgit Jäcker
Foto 3: Ecki Schäffer
Zu der Zeit, als auf dem ehemaligen Gelände der Weserhütte, der „Werrepark“ gebaut wurde, fand eine neue Vermessung des Geländes an der Werre statt. Dabei wurde die Enklave, rechts der Werre, Rehme und eine Ähnliche, links der Werre, Eidinghausen zugeordnet. Eine schnelle, unbürokratische Lösung oder gemeinsame Bejagung hätte sicherlich für gute nachbarschaftliche Beziehungen gesorgt. Das hat leider nicht geklappt. Nun werden die neu vermessenen Grenzen per Gesetz geregelt.
Ab 26. Mai 2014 kam ein jagdrechtliches Abrundungsverfahren zum Tragen. Nun läuft die Grenze zwischen den Revieren Rehme und Eidinghausen durch die Mitte der Werre. Dadurch, dass darüber vorher keine nachbarschaftlichen Gespräche stattgefunden haben, wurde sicherlich auf manches gesellige Treffen mit Jagdfreunden verzichtet. Schade!