Foto 1: Auf dem Ritten bei Heindel Messner Rielinger – Hof
Foto 2: In Tramin
Am 18. August 2015 ist Pepi Ranigler im Alter von 81 Jahre verstorben.
Mit ihm verlieren die westfälischen Vinobarden einen ihrer besten Freunde südlich der Alpen. Das, was die Westfalen in Südtirol gesehen und erklärt bekommen haben, hatte zumeist die Handschrift von Pepi. In liebevoller Art hat er die großen Kenntnisse über seine Heimat, die dortige Geschichte, über Wein – und Obstbau an uns weitergegeben. Bei keiner einzigen Unterhaltung blieben irgendwelche Fragen offen, Pepi kannte alles. Auch unsere westfälische Heimat war ihm durch etliche Reisen nach Norddeutschland bekannt. Er hatte sich sogar mit unserer Geschichte Westfalens intensiv vertraut gemacht.
Weil niemand unseren guten Freund besser beschreiben kann, als seine Tochter Carlotte, möchten wir hier ein paar Anmerkungen aus den Worten, die sie am Grabe ihres Vaters gesagt hat, rezitieren:
„Vater liebte das Leben! Er begeisterte sich für Natur, die Kunst, die Musik, das Theater, die Literatur, die Politik und Geschichte, das Brauchtum und die Sprache. Ganz besonders liebte er die Menschen. Er liebte die Gesellschaft der Menschen, denn daraus schöpfte er seine Kraft. Er konnte wunderbar Geschichten erzählen, herrlich lachen und wer mit ihm unterwegs war, konnte stets etwas erleben. In den ersten Schuljahren besuchte er eine italienische Schule. Dann, nach Wiedereinführung der deutschen Schule, wechselte er in dieselbe. Nach der Grundschulzeit in Margreid besuchte er zwei Jahre lang die Gewerbeschule in Bozen. Weil das nicht die richtige Berufswahl für ihn war, überzeugte sein Taufpate und Onkel Raimondo Andreatta, der bekannte italienische Grundschullehrer aus Bozen, meine Großeltern, meinen Vater doch Lehrer werden zu lassen. Diese Ausbildung hat Pepi auch in Meran absolviert und hat sein Leben lang von dieser Lehrerausbildung berichtet. Und, wie konnte es bei Pepi anders sein, er hat bis ins hohe Alter Klassentreffen mit den ehemaligen Schulkollegen mitorganisiert. Durch Krankheit und den frühen Tod seiner Eltern, musste sich Pepi, als Erstgeborener, um die Familie bekümmern. Trotzdem trat er mit 19 Jahren seine 1. Lehrerstelle in Tramin an.
Mit 22 Jahren, im Jahre 1956, wurde Pepi zum jüngsten SVP – Bezirksobmann des Unterlandes gewählt und mit 23 Jahren zum Obmann des 1. Deutschen Kindergartenvereins ernannt. Daß der heutige Deutsche Kindergarten sein Werk ist, davon hat er uns oft berichtet. 1958 verabschiedete sich Pepi vom Lehrerberuf und stieg in die Obstfirma seines Schwiegervaters ein. 1960 heiratete er Dori. Aus der Ehe gingen Eduard, Carlotte und Markus hervor, über die er sehr oft mit großem Stolz berichtet hat. Das bunte Leben von Pepi setzte sich bis ins hohe Alter fort. Zu erwähnen sind dabei sein Engagement für die Feuerwehr, die Musikkapelle, den Theaterverein, den Verschönerungsverein, die Schützen und die Gemeindepolitik. In den 90er Jahren dann, als sich sein Leben dem Rentenalter näherte, er sich vom Berufs – und Vereinsleben mehr und mehr zurückgezogen hatte, fand er im Staat der Vinobarden einen Freundeskreis, der ihm so richtig auf den Leib geschnitten war. Bei Kultur, gutem Wein, herzlicher Gesellschaft und Menschen, die sich mögen, verbrachte er mit seiner Frau Dori so manch unbeschwerte und unvergessliche Stunde.“ Zum Schluß schreibt Carlotte: „Vater hinterlässt in Margreid sichtbare Spuren, das ist tröstend!“ Das können wohl alle Menschen, denen Pepi begegnet ist, mit bestem Gewissen unterschreiben!
Foto 1: Pepi Raniglerr und Lea Hölbling
Foto 2: Dori Ranigler, Host Jäcker, Rüdiger Wischel
Wir, die westfälischen Vinobarden sind traurig, daß uns der gute Pepi verlassen hat, wir sind aber sehr glücklich, daß wir ihn gekannt haben und so viele unvergessliche Stunden mit diesem aufrechten Mann verbringen durften.
In unseren Herzen wird Pepi Ranigler weiter leben!
VIB – Markgrafschaft Westfalen