In Ostwestfalen, im Blickfeld auf die Porta Westfalica, der westfälischen Pforte, macht die Weser den bekannten und gern besungenen großen Bogen. Es gibt zwei gute Möglichkeiten, dieses schöne Stück Deutschland richtig zu sehen. Einmal aus der Luft oder vom Kaiser-Wilhelm-Denkmal aus, das 1896 von Kaiser Wilhelm II und der Kaiserin Auguste Victoria eingeweiht wurde und auf dem Kamm des Wiehengebirges steht.
Rehme, die älteste Landgemeinde Westfalens, heute ein Ortsteil der Stadt Bad Oeynhausen, ist ein typisches Weserdorf. Ein Ort, der gut zu erreichen ist, zu Wasser, über Werre und Weser, zu Lande, über Autobahnen aus ganz Europa, wunderbare Fahrradwege und zwei Eisenbahnlinien und aus der Luft über den Flugplatz in Vennebeck. Obwohl der Bau der Verkehrswege viele Narben in dem Ort, der 2003 seine 1250 Jahrfeier (www.1250jahrerehme.de) hatte, hinterlassen hat, ist diese Gegend an Werre und Weser, zwischen Wiehen und dem Lippischen Bergland, ein liebenswerter Ort geblieben. Schade, dass der Bau einer Umgehungsstraße bisher durch uneinsichtige Menschen verhindert wurde! Informationen über Rehme bekommt man unter www.rehmer-heimatverein.de. Am besten kennen lernen kann man die Umgebung des Großen Weserbogens ohne Zweifel mit dem Fahrrad auf gut ausgebauten Wegen, vom Entstehungspunkt der Weser in Hannoversch Münden bis zur Nordsee.
Wer am Zusammenfluss von Werra und Fulda, am „Weserstein“ mit der Aufschrift:
„Wo Werra sich und Fulda küssen,
sie ihren Namen büßen müssen
und hier entsteht durch diesen Kuß,
deutsch bis zum Meer der Weserfluß“
seine Reise startet, der erlebt ein so unterschiedlich geprägtes Landschaftsbild wie es kaum irgendwo zu finden ist. In Bad Oeynhausen sollte man auf jeden Fall eine Übernachtung einplanen, um sich aus Westfalens Küche verwöhnen zu lassen, den Kurpark mit seinen historischen Gebäuden anzusehen und ein paar Stunden in dieser liebenswerten Stadt, mit seinen aufgeschlossenen Bürgern, zu verbringen.
Mit der Fähre „Amanda“ kreuzt man die Weser und über die „Kussbrücke“ an der Weser – Werremündung führt der Radweg über die Werre.
Ohne Verkehrsberührung kommt man so in Bad Oeynhausens Innenstadt. Wer am letzten Mittwoch und Donnerstag, im August eines jeden Jahres, eine Wesertour macht, der sollte einen Besuch des traditionsreichen „Rehmer Marktes“ mit einplanen. Im Haus der Rehmer Heimatfreunde, dem „Alten Fährhaus von Ditzen“, direkt neben der Rehmer Kirche , kann man an diesen beiden Tagen, im Schatten alter Bäume oder in dem historischen Haus, Leckereien aus Westfalens Hausschlachtung probieren und Erfrischungen zu sich nehmen.
Vom Weserradweg aus sieht man den Turm der Rehmer Laurentiuskirche wie einen Zeigefinger, der darauf hinweist, dass dort der wahre Mittelpunkt der Besiedlungen am Weserbogen ist. Direkt in der Nähe des Gotteshauses ist auch das Haus der Rehmer Heimatfreunde. Ein Besuch dort bietet eine gute Gelegenheit, sich Sammlungen aus alten Handwerken, der Landwirtschaft und der Ortsgeschichte von Rehme anzusehen.