Revier Lohe

Als die Verpachtung der Loher Jagd im Jahre 1934 anstand, wurde diese nicht nur im Amtsblatt ausgeschrieben, sondern auch in den Zeitungen „Deutsche Jagd“ und im „NS Volksblatt“. Die drei Höchstbietenden waren: Konrektor von Stiften aus Bad Oeynhausen (260 RM), Landwirt Wienecke aus Valdorf (250 RM) und Meise aus Valdorf (230 RM). Der Jagdvorsteher Brinkmann behielt sich den Zuschlag bis zum 4. September vor. Zu dieser Zeit, das ist in den Akten zu lesen, soll die Loher Jagd das teuerste und schlechteste Revier im Amt Rehme gewesen sein. Das lag wohl an der stark zunehmenden Besiedlung und an der scharfen Bejagung durch die vorherigen Jagdpächter. Weil die Bietenden bei den Loher Jagdgenossen keinen guten Ruf hatten, verpachtete Brinkmann die Jagd „unter der Hand“ an den Amtsinspektor Heinrich Niederfeld. Eine Besonderheit bei der Verpachtung ist im Pachtvertrag zwischen den Jagdgenossen der Lohe und Heinrich Niederfeld zu lesen. Unter § 10 steht, im Vertrag, der von 1934 bis 1943 Gültigkeit hatte: „Mit Genehmigung des Kreisjägermeisters werden folgende Sonderbedingungen vereinbart. Im ersten Pachtjahr dürfen nicht mehr als 10 Hasen abgeschossen werden. Im letzten Pachtjahr nicht mehr, als im Durchschnitt der vergangenen 5 Jahre.“

Bereits im Oktober 1941 wurde der Pachtvertrag bis 1952 verlängert. Mitpächter von Heinrich Niederfeld wurde der Landwirt Hermann Prüßmeier. Während der Besatzungszeit bestand auch auf der Lohe Jagdverbot. Trotzdem musste die Jagdpacht bezahlt werden. Die Pächter verminderten ihre Pachtzahlung dann aber jährlich um 10 RM. Um Ärger zu vermeiden, ordnete mein Großonkel, der damalige Amtsdirektor Carl Jäcker, durch einen handschriftlichen Vermerk, folgendes an: „…da die Jagd nicht ausgeübt werden kann, besteht keine Verpflichtung auf Nachzahlung.“

Foto 1: Der Loher Jagdpächter Fritz Pönnighaus
Foto 2: Heinrich Niederfeld